Branding muss kein überwältigender und langer Prozess sein; vor allem, wenn du dir der Prioritäten bewusst bist. Um deine Marke effizient zu launchen oder weiterzuentwickeln, ist ein fokussierter Ansatz, der Geschwindigkeit und Strategie in Einklang bringt, notwendig.
In diesem Leitfaden beschreiben wir die wesentlichen Schritte zum Aufbau einer starken, konsistenten Startup-Marke. Mit diesem Guide verlierst du keine Zeit, du lernst, wie dein Team effizient zusammenarbeiten kann und deine Marke mit einer klaren Ausrichtung wachsen kann. Dein Spickzettel, um deine neue Marke vor dem vierten Quartal auf den Markt zu bringen.
Schritt 1: Bewerte deine aktuelle Markenidentität (falls eine existiert)
Schritt 2: Bringe dein Team auf den gleichen Stand
Schritt 3: Baue ein starkes und strategisches Markenfundament auf
Schritt 4: Schaffe eine starke visuelle Identität für dein Tech-Startup
Schritt 5: Erstelle Markenrichtlinien
TL; DR?
Wie kann man beim Startup-Branding Zeit und Ressourcen sparen?
Schritt 1: Bewerte deine aktuelle Markenidentität (falls eine existiert)
Bevor du deine Marke überarbeitest, ist es wichtig, einen vollständiges Markenaudit durchzuführen (sofern zurzeit eine visuelle Identität vorhanden ist) und das Branding deines Startups mit der Konkurrenz zu vergleichen. Dieser Prozess zeigt, was funktioniert, was veraltet ist und worauf man sich genau konzentrieren sollte.
Führe einen Markenaudit durch
Beginne mit einer Untersuchung der visuellen und verbalen Identität. Überprüfe Kernelemente wie Logo, Typografie, Farbpalette, Bildsprache, Markenbotschaft und Tonfall. Beurteile, wie diese Inhalte auf allen Plattformen — Website, soziale Medien, Pitch Decks, Präsentationen und Marketingmaterial — dargestellt werden. Dies bietet eine Grundlage für Konsistenz und deckt alle visuellen oder inhaltlichen Lücken auf.
Hinweis: Nicht jeder Markenaudit führt zu einem vollständigen Rebranding. Da das Rebranding Ressourcen erfordert, ist es wichtig, zunächst die Positionierung und Leistung der aktuellen Marke auf dem Markt zu bewerten. Anhand dieser Bewertung kann man feststellen, ob die Identität die Ziele noch unterstützt oder ob die Marke sich weiterentwickeln muss.1
Vergleich mit Wettbewerbern
Beurteile die Marktposition deiner Marke, indem du Markenidentität, Tonfall und Botschaft mit denen der Konkurrenz vergleichst. Identifiziere, wo Möglichkeiten zur Differenzierung vorhanden sind; mit anderen Worten, was in der Identität des Konkurrenten fehlt. Ein Markenaudit hilft dabei, die Aspekte zu ermitteln, die eine Marke wirklich von anderen abheben.
Eine gängige Strategie besteht darin, eine Markenwahrnehmungs- oder Positionierungskarte zu erstellen.
Lerne in diesem Blogbeitrag, wie man eine visuelle Markenpositionierung erstellt.
Definiere Bewertungskriterien
Lege Kriterien fest, an denen du dich bei deiner Bewertung orientieren kannst, wie z. B.:
- Kohäsion: Sind Bild- und Nachrichtenelemente plattformübergreifend konsistent?
- Anerkennung: Wie schnell können Zielgruppen die Marke erkennen und sich an sie erinnern?
- Relevanz: Stimmt die aktuelle Identität mit dem idealen Kunden überein? Spiegelt es Produkt und Alleinstellungsmerkmal wider?
- Emotionale Ausrichtung: Stimmt die wahrgenommene Markenpersönlichkeit mit dem gewünschten Archetyp überein?
Schritt 2: Bringe das Team auf den gleichen Stand
Unabhängig davon, ob ein internes Designteam für das Branding zuständig ist oder du mit einer Startup-Branding-Agentur zusammenarbeitest, ist die Abstimmung auf die strategischen Elemente, die die Markenausrichtung beeinflussen, von entscheidender Bedeutung. Budget und Zeitpläne sind wichtig, aber auch Klarheit, Differenzierung und Skalierbarkeit.
In diesem Blogbeitrag verraten wir10 Dinge, die du vor dem Branding wissen solltest. Wir haben alle Informationen zusammengestellt, die du benötigst, um alle Beteiligten auf einen erfolgreichen (Re-) Launch der Marke vorzubereiten.
Benutze diese FigJam-Vorlage, um alle notwendigen Informationen an einem Ort zu sammeln.

Ein Tipp von unserer Projekt-Managerin Carla Pepe für klare interne Kommunikation:
Versuche, das Branding-Projekt nicht nur als „Marken-Update“ oder als einfache „Logo-Änderung“ zu präsentieren.
„Positioniere das Projekt als wichtige Veränderung für das Unternehmen. Das (Re-) Branding von Startups ist eine schwierige Aufgabe und sollte mit den Ressourcen und dem Engagement ausgestattet werden, die es verdient.“
Schritt 3: Baue ein starkes und strategisches Markenfundament auf
Bevor es an das Designen geht, stelle sicher, dass Markenpersönlichkeit und Positionierung deines Startups klar definiert sind. Ein starkes Fundament schafft Vertrauen bei den Nutzern und macht Botschaft und Produkt unvergesslich.
Definiere die Mission und die Werte deines Startups
Definiere Mission und Kernwerte als Richtschnur für Entscheidungen und Botschaften. Frage dich:
- Welches einzigartige Problem löst meine Technologie?
- Wer ist meine Zielgruppe und was interessiert sie?
- Welche Prinzipien leiten unseren Ansatz in Bezug auf Innovation und Benutzererlebnis?

Verstehe deine Zielnutzer
Erstelle ideale Kundenprofile (ICPs), die Folgendes erfassen:
- Wichtige demografische Daten (Rolle, Unternehmensgröße, Branche, technische Kompetenz)
- Problembereiche in ihrem Arbeitsablauf oder ihrer Branche
- Beweggründe für die Einführung neuer Tools oder Lösungen

Formuliere ein überzeugendes Wertversprechen
Formuliere klar, was dein Produkt anders macht. Das Wertversprechen sollte präzise, fokussiert und lösungsorientiert sein. Beispiele für Tech-Startups:
- „Sofortige Teamzusammenarbeit mit sicherem Dateiaustausch in Echtzeit.“
- „KI-gestützte Planung, die lernt und sich anpasst.“
Diese Statements verankern nicht nur die Positionierung auf Landingpages, in Pitches und in Produktdemos. Ein klar formulierter VP erleichtert es auch einer Startup-Branding-Agentur oder dem internen Designteam, den Wert auf visueller Ebene zu kommunizieren.
Verschaffe dir eine klare Marktposition
Studiere Wettbewerber und identifiziere ihre Stärken in den Bereichen Messaging und Branding. Oft wird dieser Punkt übersehen, aber er ist entscheidend, um die Richtung der neuen Markenidentität zu definieren.
Du kannst die visuelle Positionierungskarte, die du vielleicht in einem der vorherigen Schritte erstellt hast, verwenden, um zu skizzieren, wie sich Wettbewerber präsentieren und wie dein Alleinstellungsmerkmal dazu passt.
Wir haben eine Vorlage erstellt, die die Erstellung einer starken Markenstrategie einfach macht.
Schritt 4: Gestalte eine starke visuelle Identität für dein Tech-Startup
Dies sind die Grundlagen einer starken visuellen Identität:
- Farben: Einige Rebranding-Kunden möchten eine Schlüsselfarbe ihrer vorherigen Marke beibehalten, um die Wiedererkennung der Marke zu erleichtern.
- Typografie: Für eine einfache Markenapplikation empfehlen wir Google Fonts.
- Photographie: Es gibt keine Entschuldigung mehr für die Verwendung von Stock-Fotos. Erfahre hier, wie man unverwechselbare KI-Markenbilder erstellt.
- Markenformen: Sie können für Hintergründe, überzeugende Grafiken usw. verwendet werden und tragen zur Markenbekanntheit bei.
- Und natürlich: dein Startup-Logo.
Nur ein kurzes Wort zum „Logo“:
Was außerhalb der Grafikdesign-Blase als „Logo“ bezeichnet wird, ist vielleicht: eine Wortmarke, ein Isotyp, ein Imagotyp oder ein Isologo. Erfahre mehr über die verschiedenen Logotypen in diesem Blogbeitrag.
Die gängigsten Logotypen unter Startups sind Wortmarken (typografische Darstellungen des Markennamens) und Imagotypen (eine Kombination aus einem Isotyp und einer Wortmarke).
Für Startups, insbesondere im Technologiebereich, bieten Imagotypes Flexibilität an physischen und digitalen Touchpoints. Dieses Format ermöglicht es Marken, in einem frühen Stadium sowohl das Symbol als auch die Wortmarke zusammen zu verwenden und dann mit zunehmender Bekanntheit schrittweise dazu überzugehen, das Symbol allein zu verwenden. Es ist ein skalierbar ein Ansatz, der das Wachstum und die Sichtbarkeit der Marke unterstützt. Zu den Beispielen gehören Edtech-Startup A2R und das Traveltech-Startup Diamo.
Wortmarken hingegen können eine gute Wahl für Startups mit kurzen, unverwechselbaren Namen sein. Wenn der Markenname deutlich sichtbar ist, trägt dies zur Einprägsamkeit bei und stärkt den Wiedererkennungswert der Marke — insbesondere beim Markteintritt. Zu den Beispielen gehören SaaS-Plattform Easor und das Martech-Startup RevvedUp.

Die Entscheidung zwischen einer Wortmarke oder einem Imagotyp hängt davon ab, wie und wo das Logo verwendet wird, wie stark der Name ist und wie die langfristige Markenstrategie aussieht.
Schritt 5: Markenrichtlinien vorbereiten
Sobald die visuelle Identität fertiggestellt ist, besteht der nächste Schritt darin, sie klar und gründlich zu dokumentieren. Bitte eine Startup-Branding-Agentur oder dein internes Designteam, eine Brandbook zu erstellen, das beschreibt, wie die Marke an allen Touchpoints eingesetzt werden sollte.
Was sind Markenrichtlinien?
Markenrichtlinien dienen als Referenzinstrument, das die Konsistenz einer Marke gewährleistet, sowohl intern als auch extern. Sie enthalten in der Regel Spezifikationen für die Verwendung des Logos, die Farbpalette, die Typografie, den Bildstil, die Layoutsysteme, die Ikonographie und den Tonfall. Je nach Modell können sie auch Social-Media-Anwendungen, die Gestaltung der Produktoberfläche, Präsentationsformate und Bewegungsprinzipien umfassen.
Warum sind Markenrichtlinien wichtig?
Strukturierte Markendokumentation ist besonders wichtig für Startups, die planen zu wachsen. Es hilft dabei, neue Teammitglieder schneller einzubinden, externe Designer abzustimmen und die Markenintegrität in den Bereichen Marketing, Produkt und Investorenkommunikation aufrechtzuerhalten.
Ein übersichtliches Markenbuch bewahrt nicht nur die Konsistenz des Designs, es stärkt auch die Glaubwürdigkeit und Professionalität bei jeder Interaktion. Für Unternehmen in der Frühphase kann dies ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal sein, wenn es darum geht, Vertrauen bei Kunden, Partnern und Investoren aufzubauen.

Warum du noch dem vierten Quartal ein Rebranding durchführen solltest
Für Startups ist die Zeit bis zum vierten Quartal ein guter Zeitpunkt, um ihre Sichtbarkeit zu erhöhen, Early Adopters zu gewinnen und im Vorfeld großer Branchenveranstaltungen oder Finanzierungsrunden an Dynamik zu gewinnen.
Verschaffe dir im Vorfeld des Branchenansturms Sichtbarkeit
Im vierten Quartal wollen sich viele Startups die letzten Finanzierungsrunden sichern, Partnerschaften eingehen oder sich auf große Konferenzen und Accelerator-Programme vorbereiten. Wenn du vor dem vierten Quartal startest, gewinnst du frühzeitig an Marktpräsenz und hast Zeit für Feedback, Wiederholungen und Maßnahmen, bevor es zum Jahresende kommt.
Einige Startup-Events im vierten Quartal 2025, die du nicht verpassen solltest:
- Bits & Pretzels: 29. September — 1. Oktober, München (DE). Das Startup-Festival versammelt Gründer, Investoren und Betreiber in einem Umfeld, das wirtschaftliche Einblicke mit der bayerischen Atmosphäre Münchens verbindet. Vorträge von Branchenführern, praktische Workshops und gezielte Netzwerksitzungen sollen praktische Anleitungen zum Aufbau und zur Skalierung von Startups bieten.
- Gitex Global: 6.-10. Oktober, Dubai (VAE). Die größte Technologieveranstaltung im Nahen Osten verbindet Startups, Unternehmen, Investoren und Führungskräfte des öffentlichen Sektors aus über 170 Ländern. Mit speziellen Themen zu KI, Fintech, Cybersicherheit und neuen Technologien bietet sie eine Plattform für Sichtbarkeit, Partnerschaften und internationales Wachstum.
- Elevate: 7.-9. Oktober, Toronto (CA). Elevate ist ein kanadisches Innovationsfestival, das Technologie, Kreativität und soziale Wirkung zusammenbringt. Elevate konzentriert sich auf Nachhaltigkeit, Inklusion und neue Technologien und zieht ein breites Publikum aus Startups, Unternehmen und der Kreativbranche an.
- TechCrunch Disrupt: 28. bis 30. Oktober, San Francisco (USA). TechCrunch Disrupt ist eine etablierte Veranstaltung für Startups in der Frühphase, die für ihren Fokus auf Innovation und produktorientiertes Wachstum bekannt ist. Es bringt Investoren, Gründer und Branchenführer zusammen und bietet Pitch-Wettbewerbe und Startup-Showcases, die zur Gründung mehrerer wachstumsstarker Unternehmen beigetragen haben.
- Web Summit: 11.-14. November, Lissabon (PT). Der Web Summit ist eines der größten globalen Treffen für das Technologie- und Startup-Ökosystem und zieht über 70.000 Teilnehmer aus Startups, Investoren, Medien und führenden Technologieunternehmen an. Es ist eine wichtige Plattform für Sichtbarkeit, Partnerschaften und Brancheneinblicke.
- Slush: 19.-20. November, Helsinki (FI). Slush bringt über 12.000 Teilnehmer in einem Umfeld zusammen, das sich auf Gründer konzentriert. Es ist bekannt für sein kuratiertes Networking und sein Matchmaking zwischen Startups und Investoren und gilt als einer der wichtigsten Treffpunkte Europas für Startups und Risikokapital in der Frühphase.2
Steigere das Momentum für Finanzierung und Produktiteration
Q4 entspricht oft den Bewerbungsfristen für Pitch-Wettbewerbe oder Demo-Tage. Indem du deine Präsenz im Voraus perfektionierst, kannst du Nutzerwachstum präsentieren, auf der Grundlage von Feedback iterieren und den Stakeholdern ein ausgereifteres Produkt präsentieren. Im Idealfall hast du das neue Branding bereits auf Produkt und Plattform angebracht.
TL; DR? So spart man Zeit beim Branding
Wenn du diese fünf Schritte befolgst, wird der Branding-Prozess deines Startups effizient und strategisch sein. Vermeide jedoch, zu schnell zu handeln. Egal, ob bei Rebranding oder neuer Markteinführung, es erfordert strategischen Fokus und interne Ausrichtung.
- Identifiziere, was beider aktuellen Marke und in der Branche funktioniert. Das spart wertvolle Zeit in der Entwurfsphase und gibt dem Team mehr Spielraum, um visuelle Inhalte zu erstellen, die sowohl überzeugend als auch relevant sind.
- Interne Ausrichtung ist entscheidend. Wenn alle Teammitglieder das gleiche Verständnis von der Markenausrichtung haben, fallen Entscheidungen schneller ab und die Feedback-Schleifen sind kürzer.
- Eine klare Markenstrategie— verankert in Persönlichkeit und Positionierung — stellt sicher, dass die visuelle Identität die Geschäftsziele widerspiegelt. Außerdem wird der Designprozess dadurch strukturierter und zielgerichteter.
- Konzentriere dich auf den Aufbau eines starkes Fundaments: Logo, Farbpalette, Typografie und Bildsprache. Diese Kernelemente prägen die Wahrnehmung der Marke und sorgen für Konsistenz an allen Touchpoints.
- Dokumentiere abschließend alles in einem Brandbook. Es bietet die Struktur, die dein Team benötigt, um die Identität konsistent umzusetzen und die Marke mit dem Wachstum zu skalieren.
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Quellen
2 https://www.startupblink.com/blog/top-startup-events-in-the-world-to-attend/